COVID­19
EIN AKTUELLER ÜBERBLICK

Treuhand|Suisse, 23. April 2021

Homeoffice

Per 18. Januar 2021 hat der Bund viele Arbeitnehmer für geraume Zeit zum Homeoffice verpflichtet. Arbeitgeber müssen während dieser Zeit betroffenen Arbeitnehmern die zur Arbeit notwendigen Geräte und Materialien zur Verfügung stellen. Nutzen diese ihre eigenen Geräte, sind sie vom Arbeitgeber angemessen zu entschädigen, ausser es ist etwas anderes vereinbart. Die Verordnung hält aber ausdrücklich fest, dass es für Arbeitnehmer keine Entschädigung für Strom-, Miet- oder Internetkosten gibt. Kosten hingegen, die auch im Büro anfallen würden, zum Beispiel für Papier oder Porti, muss der Arbeitgeber bezahlen. Aufgepasst bei der Steuererklärung 2020: Die Kantone handhaben die Abzüge für Berufsauslagen und Homeoffice unterschiedlich (Wegleitung beachten). Die Vorschriften des Arbeitsgesetzes hinsichtlich Ruhezeiten, Nacht und Sonntagsarbeit oder Gesundheitsschutz gelten auch im Homeoffice.

«Alles ist in Bewegung. Das macht es schwierig, sich zu orientieren.»

Kurzarbeit und Erwerbsersatz

Der Anspruch auf Kurzarbeitsentschädigung gilt bis 30. Juni 2021 (Stand bei Redaktionsschluss). Berechtigt sind neben unbefristet angestellten Personen auch Personen in befristeten Arbeitsverhältnissen, temporär Angestellte und Lernende sowie Mitarbeitende auf Abruf. Bei Löhnen bis 3470 Franken beträgt die Kurzarbeitsentschädigung 100 Prozent. Die Entschädigung für Löhne von 3470 bis 4340 Franken beträgt 3470 Franken. Für darüber hinausgehende Löhne wird eine Kurzarbeitsentschädigung von 80 Prozent ausgerichtet. 

Seit dem 17. September 2020 kann in bestimmten Situationen Corona-Erwerbsersatz erneut beantragt werden. Anrecht auf eine Entschädigung haben:

​​​​​​​Ein Anrecht auf Erwerbsausfallentschädigung haben auch Personen in einer arbeitgeberähnlichen Stellung bei Betriebsschliessung, Personen in arbeitgeberähnlicher Stellung bei einem Veranstaltungsverbot (z.B. GmbH oder AG-Inhaber) sowie Selbständigerwerbende und Personen in arbeitgeberähnlicher Stellung mit einer massgeblichen Umsatzeinbusse; Letztere muss im Vergleich zum Umsatzdurchschnitt der Jahre 2015 bis 2019 mindestens 55 Prozent (bis 18. Dezember 2020) bzw. 40 Prozent (ab 19. Dezember 2020) betragen.

Härtefallregelung

Die Härtefallregelung können Unternehmen beanspruchen, wenn der Umsatzausfall im Jahr 2020 oder in den letzten zwölf Monaten mindestens 40 Prozent beträgt oder das Unternehmen seit dem 1. November 2020 während mindestens 40 Kalendertagen behördlich geschlossen wurde. Ein Antrag auf Härtefallhilfe kann bei den Kontaktstellen der Kantone gestellt werden, unter https://covid19. easygov.swiss/haertefaelle/.

Kündigungsfristen

Viele Unternehmen befinden sich aufgrund der Pandemie in einer schwierigen Lage. Sind alle Möglichkeiten wie Kurzarbeit, Kredit und Härtefallhilfen ausgeschöpft, bleibt manchem Arbeitgeber nichts anderes übrig, als Mitarbeitende zu entlassen. Aufgrund von COVID-19 ausgesprochene Kündigungen, weil zum Beispiel der Betrieb geschlossen wurde oder der Umsatz eingebrochen ist, sind arbeitsrechtlich möglich, ausser sie sind missbräuchlich. Es gelten die üblichen arbeitsvertraglich festgehaltenen oder andernfalls die gesetzlichen Regelungen. Auch während einer Kurzarbeitsphase kann gekündigt werden. Ist dies der Fall, erhält der entsprechende Mitarbeitende aber bis zum Ende der Kündigungsfrist wieder den vollen Lohn. Ist ein Mitarbeiter an Corona erkrankt, unterliegt eine Kündigung – wie auch sonst im Krankheitsfall einer Sperrfrist. Die Kündigung von besonders gefährdeten Arbeitnehmern hingegen ist missbräuchlich.

Generalversammlung 2021

Das behördliche Veranstaltungsverbot betrifft auch Generalversammlungen. Unabhängig von der Dauer des Veranstaltungsverbots können Generalversammlungen bis zum 31. Dezember 2021 gemäss COVID-19-Verordnung 3 deshalb auf schriftlichem Weg durchgeführt werden. Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit, bei der zuständigen kantonalen Behörde eine Bewilligung für die Durchführung einer physischen Generalversammlung einzuholen. Der Veranstalter muss der Behörde dafür ein Schutzkonzept vorlegen.

 

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